Wie beeinflusst Darmgesundheit unsere Haut?
Gibt es wirklich Anti-Aging-Lebensmittel? Und wie kann eine pflanzenbasierte Ernährung dabei helfen, das Hautbild zu verbessern? Antworten auf diese Fragen verrät uns die Münchener Dermatologin Dr. med. Anne Gürtler im Interview.
„Du bist, was du isst!“ – Dieser Satz ist mit Sicherheit jedem von uns schon einmal zu Ohren gekommen,und das zu Recht! Heute wissen wir, dass ein gesundes Hautbild unter anderem stark von dem abhängt, was wir Tag für Tag zu uns nehmen. Grund dafür ist unser Darm, dessen Mikrobiom nachweislich einen Einfluss auf unser Hautbild zu haben scheint. Expert:innen sprechen hierbei sogar von einer Darm-Haut-Achse, die die vielen Zusammenhänge zwischen dem Darm und unserer Haut beschreibt.
„Unser Darm, sowie unsere Haut sind mit einer Vielzahl an Bakterien, Viren und Pilzen besiedelt, was als Mikrobiom bezeichnet wird.“, erklärt Dr. Anne Gürtler, Hautärztin und Ernährungsmedizinerin an der LMU München. „Die genaue Zusammensetzung ist bei jedem Menschen jedoch sehr individuell und abhängig vom Lebensstil, äußeren Umwelteinflüssen und der Herkunft.“ Dabei gilt als Faustregel: Je vielseitiger das Darmmikrobiom, desto gesünder scheint es zu sein. Doch wie können wir selbst darauf Einfluss nehmen? Richtig, die Ernährung!
„Um gesundheitsförderliche Organismen im Darm anzusiedeln, wird eine abwechslungsreiche und pflanzenfokussierte und von Ballaststoffen geprägte Ernährung aus komplexen Kohlenhydraten, hochwertigen Proteinquellen und ungesättigten Fetten empfohlen, wie etwa Hülsenfrüchte, Samen, Nüsse, Gemüse und Obst.“, sagt Dr. Anne Gürtler. „Eine einseitige Ernährung hingegen mit industriell gefertigten Lebensmitteln, einfachen Kohlenhydraten, tierischen Fetten und frittierten Speisen sollten reduziert werden.“, führt sie fort. Zusammengefasst lässt sich die Gesundheit unseres Darmes also in unserem Gesicht erkennen. Dabei können wir zum Großteil selbst darauf Einfluss nehmen, etwa indem wir schon zum Frühstück entscheiden, unserem Darm beispielsweise mit einem nahrhaften, wärmenden Porridge zu verwöhnen, anstelle zu Toastbroad und Nutella zu greifen.
Welchen Zusammenhang gibt es zwischen der Darmgesundheit und Akne?
Klinische Studien zeigen bereits unter anderem, dass auch bei Hauterkrankungen wie Akne oder Dermatitis,die Gesundheit des Darmmikrobioms eine Rolle spielt und somit die Ernährung als unterstützender, heilender Faktor eingesetzt werden kann. Begriffe, die hierbei häufig fallen, sind Probiotika und Präbiotika. „Während es sich bei Probiotika um lebende Mikroorganismen handeln, die beispielsweise durch Fermentation entstehen, sind Präbiotika Nahrungsbestandteile wie Stärke, die vom Körper nicht aufgespalten werden können, bei Verzehr jedoch den Wachstum und die Aktivität des Darmorganismus fördern“, erklärt Dr. Anne Gürtler. „Allerdings würde ich unabhängig davon kein Lebensmittel als Superfood bezeichnen.Wenn es so einfach wäre, gäbe es keine Hautprobleme.“, fügt sie hinzu. „Das wichtigste ist immer noch ein Lebensstil, der auf einer ausgewogenen Ernährung, ausreichend Bewegung, Rauchverzicht, kontinuierlicher Hautpflege und Schlaf basiert.“
Was das insbesondere für Épique bedeutet? Durch die Fermentation der Cashewkerne dürften wir unseren Raw Cakes in diesem Aspekt vielleicht sogar gesundheitsförderliche Eigenschaften zuschreiben. „Die Hauptinhaltsstoffe von Raspberry Rose mit Cashewkernen, Himbeeren, Datteln und Mandelkernen können der Haut nicht schaden.“, verrät uns Dr. Anne Gürtler. Ihr persönlicher geschmacklicher Favorit bleibt allerdings Pecan Caramel.
Für unseren Blog fragen wir jeden Monat eine Expertin / einen Experten nach ihrem persönlichen Life-Hack – ein Tipp, der den Alltag ein kleines bisschen leichter machen kann. Liebe Frau Dr. Gürtler, was ist Ihr persönlicher Life-Hack to live a more Épique life?
"Mein persönlicher Life-Hack:
Yoga / Bewegung am Morgen für körperliche, aber vor allem mentale Kraft und Ausgeglichenheit. 10 Minuten reichen, um einen positiven Einfluss auf den gesamten Tag zu haben.
- Fabbrocini, G., et al. Supplementation with Lactobacillus rhamnosus SP1 normalises skin expression of genes implicated in insulin signalling and improves adult acne. Benef Microbes 7, 625-630 (2016).
- Dimidi, E., Cox, S.R., Rossi, M. & Whelan, K. Fermented Foods: Definitions and Characteristics, Impacton the Gut Microbiota and Effects on Gastrointestinal Health and Disease. Nutrients 11(2019).
- Vaughn, A.R., Clark, A.K., Sivamani, R.K. & Shi, V.Y. Natural Oils for Skin-Barrier Repair: Ancient Compounds Now Backed by Modern Science. Am J Clin Dermatol 19, 103-117 (2018).
- Agero, A.L. & Verallo-Rowell, V.M. A randomized double-blind controlled trial comparing extra virgin coconut oil with mineral oil as a moisturizer for mild to moderate xerosis. Dermatitis 15, 109-116 (2004).
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